Vitamin D als mögliche Unterstützung bei Krebs?

Vitamin D als mögliche Unterstützung bei Krebs?

07. Jun 2023Redaktion blueantox

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen haben keinen optimalen Vitamin-D-Spiegel

Studien aus Deutschland haben gezeigt, dass etwas mehr als die Hälfte der Erwachsenen zumindest leicht unter dem Schwellenwert für einen optimalen Vitamin-D-Spiegel im Blut liegen. Weil der Vitamin-D-Spiegel vor allem von der direkten Sonneneinstrahlung auf die Haut abhängt, sind im Winter noch mehr Menschen betroffen als im Sommer. „In der Regel bildet der Körper in der Haut 80 bis 90 Prozent des Vitamins selbst – mithilfe von Sonnenlicht, genauer gesagt UVB-Strahlung“, erläutern Experten des Robert-Koch-Instituts. „Die Ernährung trägt mit einem geschätzten Anteil von circa 10 % bis 20 % nur einen relativ geringen Anteil zur Vitamin-D-Versorgung bei.“

Welche Folgen haben ein Vitamin D Mangel im menschlichen Körper ?

Ein Vitamin-D-Mangel kann verschiedene Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Hier sind einige der häufigsten Folgen:

  1. Schwächere Knochen: Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Kalzium und Phosphat, die für den Aufbau und die Erhaltung starker Knochen wichtig sind. Ein Mangel an Vitamin D kann zu einer verminderten Knochenmineraldichte führen, was das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen erhöht.

  2. Muskelschwäche: Vitamin D ist auch wichtig für die Muskelgesundheit und -funktion. Ein Mangel kann zu Muskelschwäche, Muskelzittern und erhöhtem Sturzrisiko führen.

  3. Erhöhtes Krankheitsrisiko: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulation des Immunsystems. Ein Mangel daran kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen, Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen führen.

  4. Stimmungsprobleme: Es gibt eine Verbindung zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und Stimmungsstörungen wie Depressionen, Angstzuständen und saisonaler affektiver Störung (SAD).

  5. Verminderte Kognition: Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für die kognitive Funktion und das Gedächtnis. Ein Mangel kann mit einem erhöhten Risiko für Demenz und kognitive Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht werden.

  6. Erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten: Ein chronischer Vitamin-D-Mangel wurde mit einem erhöhten Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, bestimmte Krebsarten und autoimmune Erkrankungen.

Es ist wichtig anzumerken, dass diese Folgen nicht ausschließlich auf einen Vitamin-D-Mangel zurückzuführen sind und von individuellen Faktoren abhängen können. Es ist ratsam, bei Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel einen Arzt, Therapeuten oder Heilpraktiker zu konsultieren und über eine Blutuntersuchung prüfen zu lassen.

Das renommierte Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg hat eine bedeutende Entdeckung gemacht: Die regelmäßige Einnahme von Vitamin D kann die Sterblichkeitsrate bei Krebserkrankungen senken.

In Deutschland leidet etwa jeder siebte Erwachsene an einem deutlichen Vitamin-D-Mangel, was etwa 15 Prozent der Bevölkerung entspricht. Besonders bei Krebspatienten sind die Vitamin-D-Spiegel häufig unterhalb des empfohlenen Schwellenwerts. In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass 59 Prozent der untersuchten Darmkrebspatienten zu wenig Vitamin D im Blut hatten. Diese Patienten wiesen zudem eine ungünstige Prognose auf.

Umgekehrt ergab die Auswertung von 14 hochwertigen Studien mit insgesamt rund 105.000 Teilnehmern am DKFZ, dass die tägliche Einnahme von Vitamin D im Falle einer Krebserkrankung die Überlebenschancen statistisch gesehen erhöht. Das beeindruckende Ergebnis besagt, dass Vitamin D zwar vermutlich nicht vor Krebs schützt, jedoch die Wahrscheinlichkeit, daran zu sterben, um etwa zwölf Prozent senkt, berichtet der Epidemiologe Ben Schöttker vom DKFZ.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist Deutschlands führende biomedizinische Forschungseinrichtung im Kampf gegen Krebs. Es beschäftigt mehr als 3000 Mitarbeiter und arbeitet eng mit Krebsspezialisten an Universitätskliniken und anderen Forschungseinrichtungen zusammen. Das DKFZ entwickelt unter anderem neue Methoden zur präziseren Diagnose von Tumoren und zur effektiveren Behandlung von Krebspatienten. Die Finanzierung des DKFZ erfolgt zu 90 Prozent durch das Bundesforschungsministerium und zu zehn Prozent durch das Land Baden-Württemberg. Das DKFZ ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Die Analyse der Studien am DKFZ hat auch gezeigt, dass die tägliche Einnahme von Vitamin D in niedrigen Dosierungen zwischen 400 und 4000 internationalen Einheiten entscheidend für bessere Überlebenschancen ist.

Die meisten Studien verwendeten Dosierungen zwischen 800 und 2000 internationalen Einheiten Vitamin D3 pro Tag, wie Schöttker erklärt. Hingegen führte die seltene Verabreichung hoher Einzeldosen nicht zu einer Verringerung der Sterblichkeit. In diesen Studiengruppen erhielten die Teilnehmer einmal im Monat oder seltener zwischen 60.000 und 120.000 internationalen Einheiten Vitamin D3.

Zur Erläuterung: Internationale Einheiten (i.E.) ist eine Maßeinheit für die Wirkung von medizinischen Substanzen, die bei einigen Vitaminen, Hormonen, Impfstoffen und Antibiotika verwendet wird.

Warum die tägliche Einnahme von Vitamin D die Sterblichkeit bei Krebserkrankungen senkt, bedarf weiterer Forschung. Wissenschaftler wie Schöttker vermuten einen Zusammenhang mit den Reaktionen von Vitamin D im Körper. Durch Vitamin D entsteht ein Hormon namens 1,25-Dihydroxyvitamin D, das möglicherweise das Tumorwachstum hemmen kann.



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